Das Leben ist ein Spiel und das sind seine Regeln

spiel des Lebens in 6 schritten

Wenn ich mit meiner Tochter einen Kuchen backe, ist das ein echter Event. Die Küche – ein Schlachtfeld. Auf der Kuchenplatte – ein Meisterstück. Im Gesicht meines Kindes – ein Strahlen. Und ganz ehrlich: Ich genieße es selbst und zwar jede Minute davon! Für Kinder gibt es den Begriff Arbeit nicht. Arbeit ist für sie die Zeit, in der sie auf ihre Eltern verzichten müssen. Für viele von uns Arbeit die Zeit zwischen den Wochenenden. Arbeit ist etwas Lästiges, was wir ertragen müssen, um unsere Rechnungen zu bezahlen. Arbeit ist in unseren Augen eine ernsthafte Angelegenheit und Spielen ist etwas, das uns Spaß macht.Mit dieser traurigen Gewissheit im Gepäck schleppen wir uns Tag für Tag ins Büro. Denn wir haben ja gelernt, „vernünftig“ zu sein. „Das Leben ist halt so, da kann man gar nichts tun.“ „Spaß gibt es nur in der Freizeit“ „Das Leben ist kein Spiel, sondern bitterer Ernst.“ Dabei versuchen wir uns mit dem nächsten freien Tag vor Augen halbwegs bei Laune zu halten.

Das Leben ist im Grunde ein Spiel. Ein Spiel besteht aus Freiheiten und Grenzen, aus der Absicht, beteiligt zu sein und der Möglichkeit, zu gewinnen.

Der Schlüssel zu mehr Abenteuer im liegt tatsächlich darin, den betreffenden Lebensbereich einmal nicht als Hamsterrad zu betrachten, sondern im Hinblick auf die Bestandteile, die ein Spiel ausmachen.

Die Bestandteile eines Spiels

Innerhalb eines Spiels eine klare Identität. Wenn Sie bei einer Bergtour mitmachen möchten, werden Sie sich dementsprechend vorbereiten. Sie werden passende Kleidung und  feste  Schuhe anziehen. Sind Sie aber halbherzig dabei und Sie kreuzen mit Ballerinas und Seidenkleid auf, dann sind Sie tatsächlich gerade in einem anderen Spiel.

Sie haben eine eindeutige Absicht und Sie haben ein Ziel vor Augen. Sie wollen DA RAUF und sich bloß nicht schlapp machen. Es muss irgendeine Art von „Belohnung“ geben, wenn Sie es schaffen. Es ist Ihnen nicht egal, ob Sie das Ziel erreichen, oder nicht. Es muss auch eine Art von Gegner geben, dem Sie gegenüber stehen. Sie müssen vielleicht Ihre Erschöpfung überwinden oder den inneren Schweinehund besiegen, der lieber hier auf halber Höhe sitzen bleiben und Tee trinken möchte. Auf jeden Fall arbeiten Sie gegen die Schwerkraft, das wird spätestens nach der Hälfte der Strecke klar. Lässt Ihre Kondition Sie nicht doch im Stich? In einem Spiel gibt es immer die Chance zu gewinnen und eben auch zu verlieren. Wenn Sie es aber bis zum Gipfel schaffen, werden Sie von einer sagenhaften Aussicht belohnt. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Und damit sind wir bei einem weiteren Faktor eines Spiels: Das Unbekannte. Ein Spiel wird erst dann richtig interessant, wenn es kleine Überraschungen gibt. Und ein langweiliges Spiel ist kein Spiel. Aber Sie haben es geschafft. Der Panoramablick ist wirklich überwältigend. Die Strapaze hat sich absolut gelohnt. Aber waren Sie schon mal mit Kindern wandern, die darauf überhaupt keine Lust darauf hatten? Sie kamen nicht selbstbestimmt mit und darum ist das Ganze für sie überhaupt kein Spiel und so schleppen sie sich Meter für Meter weiter.

Das Spiel des Lebens – das Leben ist doch kein Ponyhof!

Sie können jede Ihrer Tätigkeiten unter die Lupe nehmen und selbst untersuchen, ob Sie an diesem Spiel selbst beteiligt sind, oder nicht. Für viele Menschen in einem normalen „Hamsterradjob“ gibt es diese Spielfaktoren nicht. Ihr „Ziel“ ist es dann nur noch, den Arbeitstag möglichst schnell hinter sich zu bringen, um den Rest des Tages gemütlich auf dem Sofa zu verbringen. Unbekanntes existiert praktisch nicht mehr – sogar die  Gerichte in der Kantine  kennt man schon alle und man weiß, was „ganz ok“ schmeckt. Natürlich gibt es Routinearbeiten, die eher langweilig sind. Und es ist auch klar, dass nicht jeder Tag ein Abenteuerparcours sein kann. Und dennoch gibt es einige Möglichkeiten, das Leben in die Hand zu nehmen und somit wieder zum Spieler zu werden.

  1. Klären Sie Ihre eigene Identität. Sind Sie wirklich bereit, sich mit dieser Unternehmung zu identifizieren? Oder Teil dieser Gruppe zu sein? Wenn Sie auf einem Stuhl sitzen und denken dabei, dass Sie das einfach nicht sind sollten Sie dies auf keinen Fall ignorieren.
  2. Definieren Sie Ihre Ziele neu. Vielleicht wollten Sie damals unbedingt zu genau dieser Firma, weil es die einzige am Markt war, bei der Sie die ersten Berufserfahrungen machen konnten. Haben Sie Ihr Ziel erreicht? Gratulation. Nun sollten Sie ein neues Ziel formulieren oder das alte Ziel wieder auffrischen. Wenn nicht, dann ist dies vielleicht der Grund für Ihre ständige Müdigkeit. Erreichte Ziele beleben. Verfehlte Ziele machen müde.
  3. Vermeiden Sie die falschen Gegner. Wenn Sie in einem Spiel festsitzen, das keinen Spaß macht, neigt man dazu, die falschen Gegner anzugehen. Man beginnt vielleicht, an den Kollegen herum zu kritteln oder lästert über den  Chef. Beißende Kritik hilft niemandem wirklich, zeigt aber, dass einiges beim Kritiker selbst falsch läuft und sich selbst wieder auf die Spur bringen sollte. Andere attackieren sich stattdessen mit Selbstvorwürfen. In diesem Fall sollte man bald zu einem gesunden Selbstbewusstsein zurückfinden.
  4. Machen Sie sich klar, dass das Gewinnen und Verlieren zum Leben dazu gehört. Was glauben Sie, was Menschen in den letzten Stunden ihres Lebens mehr bereuen: Dinge die sie getan haben, oder Dinge, die sie versäumt haben zu tun? Genau: Sterbende bereuen grundsätzlich die Dinge, die sie sich nicht gönnten. „Wer nichts wagt, der nichts gewinnt“, das klingt nach Losverkäufer auf der Kirmes. Aber es stimmt ja. Nur die völlig Unbeteiligten werden weder Verluste beklagen, noch richtig Gewinne haben. Sie werden wahrscheinlich daneben stehen und kluge  Kommentare machen. Sie werden erklären, was alles schief gehen kann und woran man scheitern kann. Und wenn die Sache wirklich in die Hose geht, hören wir etwas wie: „Das habe ich dir ja gleich gesagt“. Ignoriere sie einfach. Sie haben es sich verdient. Denn diese Erfahrung ist einfach unbezahlbar.
  5. Seien Sie bereit, zu lernen und neue Erfahrungen zu machen. Der Mensch ist von Natur aus neugierig. Denn Neues zu erfahren und in unbekannte Sphären vorzustoßen, liegt in unserer Natur. Sogar Mäuse begnügen sich nicht nur mit ihrem angestammten Revier, sondern sind ständig unterwegs, auch wenn an der nächsten Ecke die Katze lauert. In der Minute, in der Sie beschließen, dass es besser ist, nichts mehr Neues zu erfahren oder zu lernen, beginnt eine langsame Degeneration Ihrer Fähigkeiten. Denn unsere geistigen Fähigkeiten müssen wie unsere Muskeln trainiert werden, wenn sie sich nicht  zurückbilden sollen.
  6. Etablieren Sie Ihre Absicht wie einen Fels in der Brandung. Haben Sie einmal einen Plan gefasst, der Sie begeistert, lassen sich nicht mehr durch Ablenkungen und schon gar nicht von „guten Ratschläge“ davon abbringen. Sie werden nie erfahren, ob Ihre Idee etwas taugte, wenn Sie jetzt schon aufgeben. Prüfen Sie darum jeden „gut gemeinten“ Rat ihrer Freunde und Verwandten argwöhnisch wie ein Pfandleiher die „antike“ Vase Ihrer Großtante.

Fazit

Untersuchen Sie Ihre Beziehung, Ihre Freundschaft oder Ihren Job mit diesem neuen Werkzeug.  Schaffen Sie sich einige Freiräume und bessere Spielbedingungen. Sie gewinnen dadurch bessere Spiele. Vielleicht haben Sie sich gefragt, ob Spaß oder Glück nicht auch zu einem Spiel gehören sollten. Überraschenderweise gehören sie nicht dazu. Spaß und Glück entstehen, wenn Sie Ihren ganz persönlichen Berg bestiegen haben.

Bewerbungen machen ja  wenig Spaß, aber geben Sie nach der zweiunddreißigsten Bewerbung auf? Lassen Sie es lieber sein, weil es keinen Spaß macht? Oder bleiben Sie dran, weil Sie eine Kämpfernatur sind? Weil Sie daran glauben, dass die nächste Bewerbung ein Erfolg wird? Denn wenn Sie endlich Ihren Traumjob gefunden haben, ist der ganze Stress vergessen.

Denn Sie-sind-der-GEWINNER!!

Wenn ein Profisportler täglich für einen Wettkampf trainiert, werden Spaß und das Glück zugunsten von Schweiß und harter Arbeit in den Hintergrund treten. Am Tag des Wettkampfs gibt er alles und – er verliert! Wird er aufgeben, weil es keinen Spaß gemacht hat oder weil er nicht glücklich über das Resultat ist? Oder macht er weiter, weil Sport einfach sein Leben ist und er Ziele hat?

Das sollte Sie aber nicht davon abhalten, sich Spiele zu schaffen, die Spaß machen und die Sie richtig breit strahlen lassen.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Teilen Sie diesen Beitrag:

Mehr Beiträge

Senden Sie mir eine Nachricht

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen